McAfee erwartet explosionsartige Zunahme an Viren

Viren

Der Antivirenspezialist McAfee http://www.mcafee.com
geht davon aus, dass sich die Anzahl der Sicherheitsbedrohungen durch
Schadprogramme in den kommenden zwei Jahren verdoppeln wird. Kürzlich
hatten die McAfee Avert Labs den 200.000sten Schädling in ihre
Virendatenbank aufgenommen. "Es hat 18 Jahre gedauert, bis unsere
Datenbank 2004 den 100.000sten Schadcode verzeichnet hat. Nun hat sich
diese Zahl innerhalb von zwei Jahren verdoppelt", so Stuart McClure,
Senior Vice President für Global Research and Threats bei McAfee. Damit
hat sich der Zeitraum, in dem sich die Virenanzahl verdoppelt, um 60
Prozent verringert.
Die Viren-Spezialisten gehen davon aus, dass die Marke von 400.000
bereits 2008 erreicht sein wird. "Trotz verbessertem
Sicherheitsbewusstsein der Anwender bringen Hacker und Schadcodeautoren
immer schneller neue Bedrohungen heraus. Heute verzeichnet das Avert
Lab täglich ungefähr 200 Prozent mehr Gefahrencodes als an einem Tag im
Jahr 2004", erklärt McClure. Gründe dafür sehen die Experten in der
veränderten Herangehensweise der Hacker an ihre "Arbeit". Sie wollen
nicht mehr berühmt werden, stattdessen habe sich die Szene
professionalisiert. "Finanzielle und kriminelle Faktoren spielen dabei
ein ganz grosse Rolle", begründet dies McAfee-Sicherheitsspezialist
Toralv Dirro.

Als Hauptpfeiler des rasanten Wachstums gelten Bots. Exploits und
Downloader kommen knapp dahinter auf den zweiten Platz. Die Zahl der
E-Mail-Bedrohungen, die noch 2004 einen großen Prozentanteil unter den
Threats hatten, ist im Vergleich zu anderen Malware-Kategorien in den
letzten zwei Jahren langsamer gewachsen, meint Dirro.

Vorbei ist es auch mit ernsthaften Massenausbrüchen. Gab es 2004
noch 48 größere Virenausbrüche, die auf der Skala von McAfee mindestens
die Einstufung "mittelkritisch" verdienten, so kam es 2005 nur noch zu
zwölf größeren Ausbrüchen. 2006 gelang es noch überhaupt keiner
Malware, in großem Ausmaß um sich zu greifen und weltweit Rechner zu
infizieren.

Die immer größer werdende Zahl von Malware-Definitionen stellt die
Hersteller von Antivirensoftware zudem vor programmiertechnische
Probleme. Vor allem ältere Computer mit wenig Rechenleistung haben mit
der Masse an Virendefinitionen schwer zu kämpfen. Der Einsatz moderner
Virenscanner schlägt sich auf die Performance des Rechners und oft auch
auf die Nerven der User nieder. Schaltet der Nutzer dann vielleicht den
lästigen Virenscanner aus oder stoppt zumindest die Aktualisierung der
Virendefinitionen, so kann dies zu bösen Folgen für seinen PC führen,
warnen die Hersteller von AV-Software. "Bei der Auswahl der Software
sollte beim Schutz schwächerer Systeme der schonende Umgang mit
Ressourcen eine Rolle spielen. Eventuell sollte nur AV-Software und
eine Firewall anstatt einer kompletten Internet Security Suite
installiert werden", empfiehlt Dirro.

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