Spyware-Firma verurteilt

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Das Spyware-Unternehmen Smartbot.Net muss nach der
Verurteilung durch ein US-Gericht über vier Millionen Dollar zurückzahlen.

Gegen die Firma Smartbot.Net hat die FTC bei einem
Bundesgericht eine Verfügung erwirkt, nach der er künftig unter anderem
Internetnutzern keine Spyware mehr unterschieben darf. Außerdem muss Wallace unrechtmäßig
erzielte Umsätze in Höhe von rund 4 Millionen US-Dollar abführen. In einem
anderen Fall hat die FTC gegen das Unternehmen Odysseus Marketing und dessen
Besitzer Walter Rines eine einstweilige Verfügung erwirkt, die ihn davon
abhalten soll, Spyware zu verbreiten und ergaunerte Nutzerinformationen zu
verwenden.

Gegen Rines war die FTC im Oktober vorigen Jahres vor
Gericht gezogen mit dem Ziel, sein Treiben zu beenden. Ihm wird vorgeworfen,
nicht nur anzeigenvermittelnde Hintergrundprogramme verteilt, sondern auch
bezahlte Dienste offeriert zu haben, die seinerseits PCs vor Spyware zu
schützen. Dieses Angebot habe Rines mit unzutreffenden Warnmeldungen
propagiert, um sein nutzloses, selbst Spyware verbreitendes Abwehrprogramm ins
Spiel zu bringen. In der Mitteilung der FTC steht aber im Vordergrund, dass
Rines Nutzerinformationen ausgespäht und Software angeboten habe, die den
Nutzern vortäuscht, mit ihr könnten sie anonym Filesharing-Netze aufsuchen.
Diese und andere Software diente aber dazu, Suchmaschinenergebnislisten
Client-seitig so zu manipulieren, dass Rines’ Angebote besser platziert wurden.

Rines habe Sicherheitslücken in Microsofts Webbrowser
Internet Explorer ausgenutzt, um seine Spyware zu verbreiten, heißt es weiter.
Desgleichen wird auch Wallace vorgeworfen. Der Inhaber von Smartbot.Net hatte
zwar im Januar 2005 vor Gericht eine Erklärung abgegeben, nach der er
Forderungen der FTC nachkommen und künftig nicht mehr wahllos Software
verbreiten wolle, die heimlich Spyware auf fremden Computern installiert; laut
der Übereinkunft durfte er aber weiterhin Reklame an jene richten, die die
Website seiner Firmen Seismic Entertainment Productions und SmartBot.Net
aufsuchen. Doch diese hatte die FTC in der Zwischenzeit ebenfalls ins Visier
genommen.

Die Behörde beschuldigt Wallace, seine Spyware habe auf den
betroffenen Rechnern dafür gesorgt, dass sich das CD-ROM-Laufwerk öffnet und
daraufhin eine Warnung angezeigt wurde, nach der die Nutzer eine bestimmte
Software benötigten, wenn ihr Laufwerk geöffnet sei. Die in der Warnung
angepriesenen "Anti-Spyware-Produkte" Spy Wiper und Spy Deleter waren
für 30 US-Dollar zu haben. Das auf diese Weise erschwindelte Geld muss Wallace
abgeben. Zusammen mit ihm wurde ein Geschäftspartner, der Anzeigenmakler Jared
Lansky, zu einer Geldstrafe von 227.000 US-Dollar verurteilt. Lansky hat laut
FTC über Wallace’ Spyware Werbung verbreiten lassen.

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