Die Icons der Office‑Programme sind nicht nur schmückendes Beiwerk, sondern visuelle Gateways zu komplexen Anwendungen. Sie vermitteln auf kleinem Raum Funktionalität und Markenidentität und helfen Nutzerinnen und Nutzern dabei, Anwendungen intuitiv zu erkennen. Microsoft hat seine Symbolsprache in der Vergangenheit mehrfach aktualisiert, um neue Technologien, Designtrends und Nutzungsgewohnheiten abzubilden. Die folgenden Abschnitte beleuchten die jüngsten Änderungen und ordnen sie in den Kontext der Entwicklung der Office‑Suite ein.
Vom ersten Umbruch 2018 zur Gegenwart
Das bisherige große Redesign der Office‑Symbolwelt fand 2018 statt. Damals wurden die Icons bunter und gleichzeitig reduzierter gestaltet. Ziel war es, die Buchstaben und Symbole voneinander zu trennen, die bekannten Farbwelten beizubehalten und trotzdem eine einfache Formensprache zu erreichen. Microsoft kündigte seinerzeit an, die neuen Symbole (unter anderem für Word, PowerPoint, Excel, Skype und Teams) an nahezu eine Milliarde Anwenderinnen und Anwender zu verteilen und damit die seit 2013 verwendeten Icons abzulösen . Dieses Update legte die Grundlage für eine einheitliche Identität über Desktop‑, Web‑ und Mobilplattformen hinweg.
Die neue Generation ab 2025
Anfang Oktober 2025 hat Microsoft eine weitere Überarbeitung seiner Office‑Icons veröffentlicht. Die zehn Kern‑Apps erhalten eine modernere, verspieltere Formensprache, die deutlich mehr Farben und weichere Formen einsetzt. Laut Berichterstattung orientiert sich das neue Design an der Bildmarke von Copilot und stellt die erste größere Änderung seit 2018 dar . Wie schon beim vorangegangenen Redesign sollen die Symbole über alle Plattformen konsistent sein. Die abgerundeten Formen und farbenfrohen Verläufe unterscheiden sich deutlich von den eher flachen und eckigen Vorgängern.
Gestalterische Prinzipien: Fluidität und Vereinfachung
Das Designteam beschreibt die neue Symbolserie als „flüssig“ und „spielerisch“ und betont, dass die Icons gleichzeitig einfacher, intuitiver und zugänglicher geworden sind . Dabei handelt es sich weniger um eine radikale Neudefinition als um eine Evolution. Der Fokus liegt auf kohärenter Gestaltung und nahtloser Zusammenarbeit, wobei der Begriff „Verbindung“ nicht mehr nur die visuelle Einheitlichkeit meint, sondern den fließenden Übergang menschlicher Absichten über verschiedene Anwendungen . Im Vergleich zu den alten Symbolen wurden die grafischen Elemente bewusst reduziert: Das Word‑Symbol verzichtet nun auf einen Balken und besteht aus drei statt vier horizontalen Linien . Scharfe Kanten wurden gegen sanfte Faltungen und Kurven ausgetauscht, die Icons wirken dadurch lebendiger und einladender . Gleichzeitig werden die traditionell verwendeten Buchstaben beibehalten, um die hohe Wiedererkennung der Kern‑Apps zu sichern .
Farbverläufe und Kontrast
Ein auffälliges Merkmal der neuen Serie ist die dramatisch verfeinerte Farbpalette. Wo Verläufe früher dezent eingesetzt wurden, zeichnen sie sich nun durch reichere und lebendigere Übergänge aus, die den Kontrast erhöhen und die Zugänglichkeit verbessern [5]. Für Word beispielsweise kombiniert das Icon Blau, Marineblau und Violett, während PowerPoint‑Orange durch Rosa‑ und Rottöne ergänzt wird und das Excel‑Grün einen gelben Akzent erhält [11]. Diese Verläufe sollen nicht nur ästhetische Akzente setzen, sondern auch die Abgrenzbarkeit der Icons auf kleinen Bildschirmen verbessern.
Einbindung von KI und Copilot
Die neue Symbolgeneration ist eng mit der Integration von Copilot und anderen KI‑Funktionen verbunden. Jon Friedman, als Vizepräsident für Design und Forschung bei Microsoft 365, betont, dass die Icons eine neue Ära markieren, in der künstliche Intelligenz die Gestaltung und Produktentwicklung beeinflusst. Die fluiden Formen und erweiterten Farbverläufe sollen diese Verschmelzung von Mensch und KI visualisieren. Friedman beschreibt die Icons als ein Symbol für Verbindung, Kohärenz und flüssige Zusammenarbeit . Gleichzeitig stellt Microsoft die Icons als Teil einer umfassenderen Strategie dar, die gesamte Suite, einschließlich Outlook, Teams und Loop, plattformübergreifend kohärent zu gestalten. Barrierefreiheit war dabei ein zentrales Kriterium; die Farbpalette wurde so ausgelegt, dass sie höhere Kontrastwerte bietet und auch für Personen mit Seheinschränkungen besser erkennbar ist .
Perspektive der Nutzerinnen und Nutzer von E‑Mail‑Clients
Für Anwenderinnen und Anwender von E‑Mail‑Clients wie Outlook manifestiert sich das neue Design unmittelbar im Alltag. Das vertraute Briefumschlag‑Symbol weist nun weichere Kurven und einen deutlicheren Verlauf auf, wodurch es auf kleinen Displays klarer wirkt. Die vereinfachten Formen und die stärkeren Farbkontraste erleichtern die visuelle Orientierung, insbesondere wenn mehrere Anwendungen parallel genutzt werden. Im Zuge der engeren Verzahnung der Office‑Apps mit Copilot werden die Icons zudem zum visuellen Hinweis darauf, dass intelligente Funktionen verfügbar sind. Da die Umstellung schrittweise über Desktop‑, Web‑ und Mobilplattformen erfolgt , werden Nutzende die Änderungen in den kommenden Wochen nach und nach erleben.
Fazit
Mit der erneuten Überarbeitung seiner Office‑Symbole bringt Microsoft seine visuelle Sprache in Einklang mit den technologischen Entwicklungen der letzten Jahre. Das Design von 2018 ebnete den Weg zu einer klareren, plattformübergreifenden Identität. Das Update von 2025 führt diesen Ansatz fort und erweitert ihn um weichere Formen und lebendige Farbverläufe, die auf den zunehmenden Einsatz von KI und die Bedeutung von Copilot hinweisen. Die Icons sind einfacher, zugänglicher und dennoch vertraut, was gerade für professionelle Nutzerinnen und Nutzer von E‑Mail‑Clients wie Outlook wichtig ist. Die Kombination aus Evolution und technologischer Signalwirkung macht die neuen Symbole zu einem zentralen Bestandteil der künftigen Microsoft‑Erfahrung.