Die Befehlszeilenoptionen im neuen Outlook unterscheiden sich deutlich von denen, die im klassischen Outlook verfügbar sind. Auch ihre Funktionsweise ist eine andere. Während sie im klassischen Outlook oft zur Unterstützung automatisierter Arbeitsabläufe genutzt werden konnten, liegt der Schwerpunkt im neuen Outlook eher auf dem Bereich der Fehlerbehebung.
Verwendung von Befehlszeilenoptionen
Befehlszeilenoptionen lassen sich direkt ausführen. Dazu öffnet man den Ausführen-Dialog mit der Tastenkombination Windows-Taste + R. Alternativ kann man über das Startmenü mit einem Rechtsklick auf das Startsymbol und der Auswahl von „Ausführen“ zum gleichen Ergebnis gelangen.
In das Eingabefeld wird anschließend olk.exe
eingegeben, gefolgt von zwei Bindestrichen und der gewünschten Option. Beispiel: Um Outlook im abgesicherten Modus zu starten, gibt man olk.exe --safe
ein und bestätigt mit Enter.
Erstellen von Verknüpfungen
Wer Outlook regelmäßig mit einer bestimmten Option starten möchte, kann dafür eine Desktop-Verknüpfung anlegen. Über einen Rechtsklick auf den Desktop wählt man „Neu“ und anschließend „Verknüpfung“. In das Eingabefeld trägt man den Befehl olk.exe
mit der entsprechenden Option ein. Auf diese Weise lässt sich beispielsweise eine dauerhafte Verknüpfung für den abgesicherten Modus einrichten.
Übersicht der Befehlszeilenoptionen
Die folgenden Befehlszeilenoptionen umfassen sowohl die von Microsoft dokumentierten als auch undokumentierte, die durch Recherchen ermittelt wurden.
Dokumentierte Befehlszeilenoptionen
- –clearLocalState: Löscht alle lokalen Dateien, den WebView2-Cache und setzt die Anwendung in den Zustand der Erstausführung zurück.
- –force-update: Erzwingt eine Update-Prüfung für das neue Outlook.
- –profile profilename: Bestimmt das zu verwendende Konfigurationsprofil. Enthält der Profilname ein Leerzeichen, muss er in Anführungszeichen gesetzt werden. Derzeit zeigt diese Option jedoch keine Funktion.
- –safe: Startet Outlook im abgesicherten Modus. Dabei werden bestimmte Funktionen wie PST-Dateien, S/MIME, Offline-Nutzung, nicht standardisierte Konfigurationen und Web-Add-ins deaktiviert.
Undokumentierte Befehlszeilenoptionen
- –authloglevel: Legt das Protokollierungsniveau für interne Authentifizierungsprozesse fest. Werte von 1 bis 6 erhöhen die Detailtiefe, 0 deaktiviert die Protokollierung.
- –devtools: Aktiviert die auf Edge basierenden Entwicklertools.
- –offline: Überspringt Offline-Prüfungen und zwingt Outlook dazu, im Online-Modus zu starten. Es handelt sich nicht um einen klassischen Offline-Modus.
- –packageLogs: Erstellt ein lokales Log-Paket, das für Supportzwecke verwendet werden kann. Dies entspricht der Option „Protokolle sammeln“ im Infobereich.
- –pos: Steuert die Startposition und Fenstergröße von Outlook. Beispiel:
olk.exe --pos=0,0,1200,900,1,0,0,1920,1032,96,1,0
öffnet Outlook in der linken oberen Ecke mit den angegebenen Fenstermaßen. - –recovery: Versetzt Outlook in den Wiederherstellungsmodus, ähnlich dem Verhalten der Option
--safe
.
Fazit
Die Befehlszeilenoptionen des neuen Outlook sind in erster Linie für Diagnose- und Fehlerbehebungszwecke konzipiert. Einige bieten jedoch auch praktische Ansätze für spezifische Anwendungsfälle, wie das gezielte Starten im abgesicherten Modus oder das Erstellen von Log-Paketen für den Support. Besonders interessant sind die undokumentierten Optionen, die zusätzliche Einblicke in die internen Funktionen des neuen Outlook erlauben. Welche dieser Optionen haben Sie bereits ausprobiert und wie nützlich finden Sie sie im praktischen Einsatz?