Japanische Raumfahrtbehörde hat mit Viren zu kämpfen

Viren

Nach Angaben von zdnet.de haben es zwei Viren geschafft, einen Computer der japanischen Raumfahrtbehörde Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) zu infizieren. Die Eindringlinge hatten angeblich sogar Zugriff auf Daten des Transportmoduls H-II Transfer Vehicle, einem Frachttransporter, der zur Versorgung der Internationalen Raumstation ISS gedacht ist.

Die Behörde bestätigte, dass bereits im August 2011 ungewöhnliche Aktivitäten auf den Computern bemerkt worden sind und man diese habe überwachen lassen. Dies führte bereits am 17. August zur Entdeckung des ersten Virus, der natürlich sofort entfernt wurde. Anschließend habe sich das System aber noch immer auffällig verhalten und sei weiter überwacht worden. Zu diesem Zeitpunkt wurde der zweite Virus jedoch noch nicht ausfindig gemacht.

Dieser war angeblich sogar in der Lage Informationen zu sammeln und auszuwerten. Die Daten konnten nach Außen gelangen und liegen nun den Entwicklern des Virus vor. Wer hinter diesem Angriff steckt, ist noch völlig unklar. Dieser zweite Virus wurde erst am 6. Januar entdeckt und hatte in der Zeit vom 6. Juli bis 11. August Zugriff auf die Daten des Transportmoduls H-II Transfer Vehicle der japanischen Raumfahrtbehörde. Nach Angaben der japanischen Behörde konnte der Virus E-Mail-Adressen, Spezifikationen des H-II Transfer Vehicle und Anmeldedaten speichern und nach Außen weitergeben. Das unbemannte Transportsystem H-II Transfer dient zur Versorgung der ISS mit Lebensmitteln.

Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA) versicherte, dass alle notwendigen Schritte eingeleitet worden sind, um weitere Viren rechtzeitig vor dem nächsten Start der zu entfernen. Auf allen Systemen wurden die Passwörter geändert, Sicherheitseinstellungen überprüft und Kontrollen hinsichtlich der Infektion mit einem Computer-Virus durchgeführt. Zudem soll eine Untersuchung Aufschluss darüber geben, wie groß der entstandene Schaden ist und welche weiteren Folgen es noch geben wird. Es wird außerdem betont, dass zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die am 26. Juni 2012 geplante HTV-Mission bestand.

Sollte das Viren-Problem jedoch nicht rechtzeitig behoben worden sein, könnte die Kontrolle der HTV-Mission – HTV-3 – an die NASA übergeben werden. Diese hatte bereits nach dem Erdbeben vom 11. März 2011 die Überwachung der HTV-2-Mission übernommen. Die Bodenkontrolle im japanischen Tsukuba war zu diesem Zeitpunkt noch nicht wieder betriebsbereit, da die durch das Erdbeben entstandenen Schäden einfach zu groß waren.
 

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