Reichtum durch Spam-Betrug

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Spam-E-Mails, die Millionen von Dollar versprechen, werden nicht selten aus Nigeria in die Mailbox eines "reichen Weißen" geschickt. Im bevölkerungsreichsten Land Afrikas ist E-Mail-Betrug, so genannter "Scam", einer der wenigen Wege reich zu werden, abgesehen von einer Karriere als Politiker, wie ein Nigerianer der Schweizer Sonntagszeitung sagte, die sich auf die Spuren der Scammer gemacht hat. Diese werden in Nigeria "Yahoo-Boys" genannt, da sie mit Vorliebe Yahoo-Mailkonten verwenden.

Die Yahoo-Boys geben sich oft als Anwälte von Verstorbenen aus, deren Millionen sie nicht ohne Hilfe vom Konto beheben könnten. Sobald man sich auf das Geschäft einlässt, passieren "Schwierigkeiten in der Geschäftsabwicklung" oder es werden ein paar tausend Dollar "Schmiergeld" für einen Regierungsbeamten benötigt. Falls man den Fehler macht, dieses Geld wirklich zu überweisen, hört man voraussichtlich nie wieder etwas vom "Geschäftspartner" aus Nigeria. Dem Schweizer Bundeskriminalamt ist kein Fall bekannt, in dem die versprochenen Millionen tatsächlich überwiesen wurden. Dennoch ist laut Angaben der nigerianischen Polizei rund eines von hundert versendeten E-Mails erfolgreich.

Die "Yahoo-Boys" können gut von ihrem Geschäft leben, lassen sich damit doch bis zu 6.000 Dollar im Monat verdienen. Ein nigerianischer Kellner verdient lediglich 125 Dollar. Die Polizei geht gegen die Betrüger mit einer eigenen Sondereinheit vor, der Economic and Financial Crimes Commission (EFCC). Diese stürmt regelmäßig jene Internetcafés, in denen betrügerische Aktivitäten vermutet werden. Meist werden die festgenommenen Surfer – ob Scammer oder nicht – jedoch gegen eine "Bearbeitungsgebühr" wieder auf freien Fuß gesetzt.

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