Digitaler Drogen-Umschlagsplatz „Silk Road“ von FBI abgeschaltet

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Der internationale Drogenhandel hat im Internet einen versteckten Platz im Anonymisierungsnetzwerk TOR gefunden und wurde jahrelange intensiv von Konsumenten und Händlern genutzt. Die dezentrale und anonyme Zugangsform erschwerte den ermittelnden Behörden die Arbeit sehr. Nun ist es dem FBI gelungen, die Seite abzuschalten und Ermittlungen aufzunehmen.

Knapp eine Million registrierte Nutzer wies Silk Road bis zur Schließung auf. Alle Nutzer waren durch die TOR-Anonymisierungstechnologie geschützt und für die Behörden nur mit einem Aufwand aufzufinden, der nicht in Relation zum Ermittlungserfolg gestanden hätte. Betrieben wurde Silk Road als sogenannter Hidden Service, dessen wahre IP-Adresse durch das Tunneln über verschiedene Server nicht zu identifizieren war. Nicht nur Drogen, sondern auch Kreditkartendaten und Schadsoftware wie Trojaner konnten dort nur käuflich mittels der digitalen Währung Bitcoins abgewickelt werden. Eine Anklageschrift existiert und zielen auf den Nutzer „Dread Pirate Roberts“ ab, der vermutlich der Betreiber der Plattform war. Ihm werden mehrfache Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, unberechtigtes Eindringen in Computersysteme und Geldwäsche vorgeworfen. Auch Anstiftung zum Mord eines anderen Nutzers, der Identitäten anderer Nutzer veröffentlichen wollte, werden zur Last gelegt.

Seit November 2011 führten die Ermittler über 100 Testkäufe durch, die per Post versandt wurden. Die ersten Spuren konnten länderübergreifend über das Postsystem gesammelt werden. Die so erhaltenen Proben wurden analysiert und der beschriebene Reinheitsgrad der gekauften Drogen entsprach dem Angebot auf der Plattform. Die beschlagnahmten Bitcoins-Wallets hatten einen Wert von 2,5 Millionen USD, es wurden circa 1,2 Millionen Transaktionen durchgeführt und ein Umsatz von 1,2 Milliarden USD generiert. An den Betreibenden gingen circa 80 Millionen USD.

Im Gegensatz zur Annahme wurde das TOR-Netzwerk nicht kompromittiert, sondern die Ermittlungserfolge gehen auf ein Posting in einem Forum über Rauschmittel zurück, in dem der Betreiber auf Silk Road aufmerksam macht. Dort verwendete er eine Google-Mail-Adresse mit seinem Klarnamen.

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